Wendy Holdener und Andres Ambühl tragen die Schweizer Fahne
Ralph Stöckli, der Chef de Mission von Swiss Olympic, nominierte das Duo als Nachfolger von Dario Cologna, dem 2018 in Pyeongchang die Ehre zuteil gekommen war. In Peking wird zum zweiten Mal nach Tokio 2021 je eine Person beider Geschlechter die einzelnen Delegationen anführen.
Mit Wendy Holdener trägt erstmals seit 30 Jahren und Vreni Schneider in Albertville wieder eine Skirennfahrerin die Schweizer Fahne ins Olympiastadion. Bei den Männern tritt Ambühl in die Fussstapfen von Ueli Poltera, der 1952 als bislang letzter Eishockeyspieler zum Fahnenträger auserkoren worden war.
Wegen Trainings, Wettkampf-Vorbereitungen oder geographischer Distanz können an Olympischen Spielen längst nicht alle Sportlerinnen und Sportler an der Eröffnungsfeier teilnehmen. Gleichwohl hatte Stöckli eher die Qual der Wahl. Es standen genügend Aktive zur Verfügung, die sowohl einen sportlichen Leistungsausweis vorlegen als auch Vorbilder sind. «Dass ich eine Frau und einen Mann nominieren durfte, machte es für mich einfacher», sagte Stöckli.
«Wendy Holdener ist als Gewinnerin eines kompletten Medaillensatzes an den Spielen 2018 in Pyeongchang eine absolut würdige Fahnenträgerin. Ausserdem beeindruckt mich, mit welchem Interesse sie sich im Vorfeld der Spiele mit der Kultur des jeweiligen Gastgeberlands auseinandersetzt», begründete der Chef de Mission seine Wahl.
Über Ambühl, der in Peking zum fünften Mal an Olympischen Spielen teilnimmt, sagte Stöckli: «Er hat in seiner langen Karriere unglaublich viel erreicht und ist dabei ein Teamplayer durch und durch geblieben. Er lebt den olympischen Geist seinen jüngeren Teamkollegen vor.»
Wendy Holdener und Ambühl wandeln damit auf den Spuren von Roger Federer. Der Tennisstar trug die Schweizer Fahne an der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2008 im gleichen Stadion, das von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron im Hinblick auf den Grossanlass vor 14 Jahren erbaut worden war. Die Schweizer Delegation wird am Freitagnachmittag Schweizer Zeit mit einer rund 80-köpfigen Delegation ins Vogelnest von Peking einlaufen.
Mit der Tatsache, dass seit den Sommerspielen in Tokio jeweils eine Frau und ein Mann die Delegation beim Einmarsch anführen, unterstreicht das IOC die Bemühungen nach einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis.