Astrid Bärtschi schafft die Wahl
Die neu gewählte Berner Regierungsrätin Astrid Bärtschi sagte in einer ersten Reaktion nach der Resultatbekanntgabe, sie sei «überwältigt». Dass sie den arrivierten Politiker Erich Fehr (SP) geschlagen habe, habe wohl auch damit zu tun, dass die Leute in Krisenzeiten auf Bewährtes setzten.
Sie habe sich Chancen ausgerechnet und einen sehr engagierten Wahlkampf geführt, sagte die Politikerin der Mitte weiter. Sie habe auch auf ein sehr gutes Team zählen können.
Die neue Regierungsrätin Astrid Bärtschi im Interview
Eine Parteifunktionärin tritt ins Rampenlicht
Bärtschi hat Rechtswissenschaften studiert, aber nie als Juristin gearbeitet. Fast 20 Jahre lang war sie in einer Übersetzungsagentur tätig, zuletzt als Co-Geschäftsführerin. 2010 trat sie der damals noch jungen BDP bei.
In den Folgejahren war sie vor allem hinter den Kulissen der Partei aktiv. Mehrmals kandidierte sie erfolglos für den Grossen Rat und für den Nationalrat. 2017 wurde sie ins Ostermundiger Gemeindeparlament gewählt, das sie zurzeit präsidiert.
Ebenfalls 2017 wechselte sie vollberuflich in die Politik - als Generalsekretärin der BDP Schweiz, bis diese mit der CVP fusionierte. In der neuen Partei Die Mitte leitet sie seit 2021 die Kommunikation.
Welche Direktion sie in der Berner Kantonsregierung übernehmen wird, ist offen. Die naheliegende Lösung wäre die Finanzdirektion ihrer abtretenden Parteikollegin Beatrice Simon. Das färbte auch auf den Wahlkampf ab.
Bärtschi plädierte dafür, dass der Kanton Bern «mit aller Kraft weiter an der Verbesserung der Steuerverhältnisse arbeiten» müsse. Denn: «Wir brauchen Wachstum und Fortschritt - aber nicht auf Kosten der Umwelt und der nächsten Generationen.»
Bärtschi ist verheiratet und Mutter eines 2006 geborenen Sohnes.